Der „Brummbass“ ist in Schule und Musikschule heute viel präsenter als noch vor 30 Jahren, als ich zu unterrichten begann. Mädchen und Jungen entscheiden sich heute oft schon mit fünf Jahren für die „vier dicken Saiten“, die so faszinierend tief und körperlich vibrieren.
Auf einen Stuhl müssen sie dazu, entgegen verbreiteter Vorstellungen, nicht steigen, denn es gibt jetzt Kinderinstrumente in wirklich allen Größen! Ihr Klang ist trotz der bescheidenen Ausmaße erstaunlich voll, und das Kind kann seinen Bass selbst tragen, was für Eltern ja auch nicht ganz unwichtig ist…:)
Mein Unterricht stellt Selbständigkeit, Vorstellungskraft und funktionale Spieltechnik in den Vordergrund. Offenheit bei Lehrer, Eltern und Schüler ist dafür die wichtigste Grundlage.
Viele Übungen und Stücke schreibe ich selbst, denn Bass zu unterrichten ist ein ziemlich junges Berufsfeld. Hier bleibt es also interessant! Wer heute Kontrabass unterrichtet, spannt (im wahrsten Sinne des Wortes) den Bogen von „Bruder Jakob“ und der „Hit the Road, Jack“-Basslinie bis zur Beethoven - Orchesterstelle.
In den Pädagogischen Arbeitsgemeinschaften Kontrabass treffen meine Kolleg:innen und ich uns regelmäßig, um unseren Unterricht weiterzuentwickeln.Seit 2004 veranstalte ich auch den Basstag am Oberrhein, wo sich Lehrerinnen und Schüler von Rheinfelden über Mulhouse bis Freiburg treffen, um gemeinsam zu musizieren. Gastdozent für historischen Kontrabass 2020 war Dane Roberts vom Freiburger Barockorchester. Der Basstag 2022 soll Jazz und Improvisation gewidmet sein.
Der Kontrabass ist das ideale Instrument fürs Zusammenspiel. Ob Symphonieorchester, Jazzband, Tango, Klezmer oder Rockabilly – ohne Bass kein Spaß!